Kenia liegt in Ostafrika, ist etwa anderthalbmal so groß wie Deutschland und hat rund 38,6 Millionen Einwohner. Das Land zeichnet sich durch Hochland, Savannen, Halbwüsten und den Victoriasee aus. Die Bevölkerung ist ungleich verteilt, mit dichter Besiedlung im Hochland und sehr dünner im Norden.
Statistische Grundlagen
Mit einer Fläche von 580.367 km² ist Kenia mehr als anderthalbmal so groß wie Deutschland. Dagegen zählt die Gesamtbevölkerung nur ca. 38,6 Millionen Einwohner, also nur halb so viel wie in Deutschland. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte beträgt 66,5 Einwohner/km² (Deutschland 226 Einwohner/km²).
Aussagekräftiger ist die Bevölkerungsverteilung. Während im zentralen Hochland und am Victoriasee 200 – 500 Einwohner/km² leben, erreicht die Bevölkerungsdichte in den nördlichen und nordöstlichen Landesteilen nur weniger als 5 Einwohner/km².
Natürliche Grundlagen
Natürliche Voraussetzungen, historische Einflüsse – vor allem während der britischen Kolonialzeit (Verkehrserschließung) – und die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage (Einflussbereich der Hauptstadt Nairobi mit 2,6 Mio. Einwohnern) prägen die Gegensätze des Landes.
Dem flachen, eintönigen Küstenstreifen und seinem Hinterland steht das Hochland mit dem nordsüdlich verlaufenden Ostafrikanischen Graben, dem Rift-Valley, gegenüber. Im Westen grenzt Kenia an den Victoriasee. Dornsavannengebiete und Halbwüsten im Norden und Nordosten nehmen mehr als die Hälfte der Landesfläche ein. Das kühle Hochland erhält mit Ausnahme der trockenen Grabenzone reichlich Niederschläge und ist mit seinen fruchbaren, vulkanischen Verwitterungsböden das Hauptsiedlungsgebiet.
Dürre und Wasserversorgung
Die jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge spiegelt die Einflüsse des Regen bringenden Südostpassat mit den beiden Regenzeiten im März/April und Oktober und dem trockenen Nordost-Passat in den Monaten Januar/Februar und Juli/August wider. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Situation durch mehrfaches Ausbleiben der großen Regenzeit (2006, 2008, 2009, 2011) dramatisch verschlechtert. Mehr als 3,8 Millionen Menschen sind zum Überleben auf Hilfe angewiesen. Zahlreiche Viehherden der halbnomadischen Stämme, ihre Lebensgrundlage, sind vielerorts bereits verendet. Wasserstellen sind vielfach versiegt. Die Wasserversorgung in den Dürregebieten hat dramatische Züge angenommen.
Der Klimawandel ist in Ostafrika angekommen
Alle drei bis vier Jahre bricht eine Dürre über Ostafrika herein. Wie ein Leichentuch legt sie sich über die afrikanische Savanne. Gras, Büsche und Bäume verdorren, Wasserstellen trocknen aus. Die Viehherden magern ab oder sterben. Die Männer treiben das Vieh ins regenreichere Gebirge, um es vor dem Verhungern und Verdursten zu retten. Zurück bleiben Frauen, Kinder und Alte. Die täglichen Wege zum Holen des lebensnotwendigen Trinkwassers werden länger und beschwerlicher, etwa 15 Kilometer lang (ein Weg). Jetzt müssen die 13- 17jährigen Mädchen den Schulbesuch aufgeben und für die Familie täglich Wasser holen. Bis zum nächsten Regen kann es 10, 12, oder 14 Monate dauern. Dann hat eine Generation der Mädchen ihre Schullaufbahn abgebrochen: Wasser-holen statt Schule.
Das Wassermangel-Problem wird zum Bildungsmangel-Problem.
Lebensbilder
Lerne vier Kinder aus Kenia kennen und erfahre mehr über ihren Alltag.
Wasser für Janet und Felicitas
Wir haben durch eine kenianische Filmerin- Beryl Magoko- einen kleinen Film (14 min) drehen lassen. Er zeigt das Leben zweier Massai-Mädchen. Der Filmstandort befindet sich weit abseits der befestigten Straßen im Süden Kenias nahe der tansanischen Grenze.
Der Film wurde gefördert von www.bingo-umweltstiftung.de







