Dürre und Wasserversorgung
Die jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge spiegelt die Einflüsse des Regen bringenden Südostpassat mit den beiden Regenzeiten im März/April und Oktober und dem trockenen Nordost-Passat in den Monaten Januar/Februar und Juli/August wider. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Situation durch mehrfaches Ausbleiben der großen Regenzeit (2006, 2008, 2009, 2011) dramatisch verschlechtert. Mehr als 3,8 Millionen Menschen sind zum Überleben auf Hilfe angewiesen. Zahlreiche Viehherden der halbnomadischen Stämme, ihre Lebensgrundlage, sind vielerorts bereits verendet. Wasserstellen sind vielfach versiegt. Die Wasserversorgung in den Dürregebieten hat dramatische Züge angenommen.
Der Klimawandel ist in Ostafrika angekommen
Alle drei bis vier Jahre bricht eine Dürre über Ostafrika herein. Wie ein Leichentuch legt sie sich über die afrikanische Savanne. Gras, Büsche und Bäume verdorren, Wasserstellen trocknen aus. Die Viehherden magern ab oder sterben. Die Männer treiben das Vieh ins regenreichere Gebirge, um es vor dem Verhungern und Verdursten zu retten. Zurück bleiben Frauen, Kinder und Alte. Die täglichen Wege zum Holen des lebensnotwendigen Trinkwassers werden länger und beschwerlicher, etwa 15 Kilometer lang (ein Weg). Jetzt müssen die 13- 17jährigen Mädchen den Schulbesuch aufgeben und für die Familie täglich Wasser holen. Bis zum nächsten Regen kann es 10, 12, oder 14 Monate dauern. Dann hat eine Generation der Mädchen ihre Schullaufbahn abgebrochen: Wasser-holen statt Schule.
Das Wassermangel-Problem wird zum Bildungsmangel-Problem.